Nothing Will Already Be The Same 2021
Nothing Will Already Be The Same
Ausstellungsdauer 30. März – 26. April 2021
Man erkennt auf Grund sinnlicher Gewissheit, dass der Mond keineswegs eine sanfte und glatte, sondern eine rauhe und unebene Oberfläche besitzt und dass er ebenso wie das Antlitz der Erde selbst mit ungeheuren Schwellungen und tiefe Mulden und
Krümmungen überall dicht bedeckt ist. Galileo Galilei
In der Ausstellung Nothing Will Already Be The Same* werden Nestor Kovachev‘s neuesten Werke auf Papier, eine raumfüllende Wandmalerei und die erste offizielle Audio Aufnahme vom Mars als Gesamtinstallation präsentiert.
Das Konzept hinter der Installation basiert auf der Gegenüberstellung neuester, technologischer Errungenschaften der Menschheitsgeschichte und der mystischen Überlieferungen einer unbekannten Welt. Die Stille, Kargheit und Leere, der mit neuesten Technologien untersuchten weiten Marslandschaft, wie auch die andauernde, jahrhundertelange Faszination entfernter Planeten und Gesteinsformationen treffen in der Ausstellung aufeinander. Für diese Zeichnungen verwendete der Künstler Fragmente von Mond- und Marslandschaften, die vom Hubble-Weltraumteleskop und dem Perseverance Rover erstellt wurden.
Als einziger Himmelskörper, dessen Oberfläche von der Erde aus gesehen werden kann, ist der Mond schnell zu einem Symbol für Nähe und Distanz geworden – zu nah, um einfach ignoriert zu werden, aber zu weit entfernt, um vollständig erfasst oder gar verstanden zu werden. Von den frühesten Zivilisationen an haben Menschen auf der Erde gestanden und den Nachthimmel beobachtet, um den von der Sonne beleuchteten Mond und andere Phänomene zu sehen. Wir haben den Mond und die Planeten in unsere Mythologien und Gleichnisse eingewebt, ihnen Symbolik anvertraut und darin nach einem Sinn gesucht. Diese Legenden wurden in der Kindheit oft in Geschichten und Märchen erzählt und auf diese Weise wurzeln sie in unserer Vorstellungskraft und folgen uns durch das Leben. Es gibt einen Ort und ein Symbol für unsere Träume und Sehnsüchte, einen Ort für neues Leben und wissenschaftliche Entdeckungen.
Ein weiterer Ansatz für dieses Werk waren die ersten fünf Radierungen von Galileo Galilei. In seinem Buch Sidereus Nuncius von 1610 macht er Zeichnungen vom Mond und seinen Kratern. Seine beste Erfindung war ein Teleskop mit dem er die Himmelkörper betrachten konnte.
Der Titel der Ausstellung Nothing Will Already Be The Same stammt von einer Collage aus der Serie Stoned Moon Drawing (1969) von Rober Rauschenberg.
*Im Juli 1969 wurde Robert Rauschenberg von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) nach Cape Canaveral, Florida (damals bekannt als Cape Kennedy) eingeladen, um Zeuge des Starts der historischen Apollo 11-Mission zu werden. Rauschenberg wurde vom NASA Art Program gebeten, an den ersten bemannten Raumflug zum Mond zu erinnern, und hatte uneingeschränkten Zugang zu den Einrichtungen der NASA in Florida. Er durchstreifte die Gebäude und die angrenzende Landschaft, traf sich mit Astronauten und anderem Personal und erhielt Zugang zu offiziellen NASA-Fotos und technischen Dokumenten. Diese Reise hatte tiefgreifende Auswirkungen auf den Künstler, der sich von der Erfahrung mit Energie und erneutem Optimismus verabschiedete, nachdem er durch den Verlauf des Vietnamkrieges und die wachsenden sozialen Unruhen in den Vereinigten Staaten mehrere Jahre lang zutiefst desillusioniert war.
Nach dem Start begann Rauschenberg mit der Arbeit an Stoned Moon (1969–70), einer Serie von 34 Lithografien, die handgezeichnete Passagen mit Bildern in Einklang bringen, die die üppige Landschaft Floridas mit der klaren industriellen Ästhetik des Weltraumrennens verbinden.